Beteiligung zur Straßenbahn Johannisthal-Gropiusstadt

 07. bis 20. Oktober 2022 Bürgerbeteiligung durch die Senatsverwaltung 

 

Der Ausbau des ÖPNV ist grundsätzlich zu begrüßen. Dass das schöne und eigentlich beschauliche Johannisthal überhaupt so viel Verkehr aufnehmen muss, ist für uns, die wir hier leben, ein schwieriges Kapitel der Verkehrs- und Entwicklungsplanung. Laut Planungsvorschlag auf Basis der bis Ende 2022 laufenden Grundlagenuntersuchung soll nun die Trassenführung der neuen Straßenbahnverbindung über den Sterndamm führen. Zugleich soll der Sterndamm laut Senatsverwaltung zur Erschließungsstraße zurückgestuft werden. Es steht außer Frage, dass die Verkehrssicherheit, insbesondere die Sicherheit der Fußgänger und der Fahrradfahrer, unter allen Umständen gewährleistet werden muss. Hinzu tritt der Schutz vor Lärmbelastung, gerade in den scharfen Kurven, z.B. gegenüber Rewe und an der Ecke Sterndamm / Stubenrauchstraße. Insbesondere dort ist es unerlässlich, den unmittelbaren Anliegern größtmöglichen Lärmschutz zu gewähren. Weiterhin gilt es, die schönen Bäume zu schützen. Auch muss es ausreichend Parkraum geben. Eine realistische und konsequente Betrachtung der gerechtfertigten Mobilität mit privaten Kfz, des Wirtschaftsverkehrs und – natürlich zuallererst – von Fahrten von Notärzten, Feuerwehr, Polizei und Betreuung ist erforderlich. Mit großer Sorge sehen wir die Überlastung des Segelfliegerdamms, der zwar nicht als Straßenbahnstrecke geeignet ist, aber laut Senatsverwaltung im Interesse der „Entflechtung“ ausgebaut und im übergeordneten Straßennetz auf Stufe II hochgesetzt werden soll. Das entspricht in anderen Bundesländern der Änderung von Kreisstraße zur Landstraße. Es könnte dramatisch werden: Die Verkehrsprognose 2030 geht für den Segelfliegerdamm (Köpenicker Str. bis Königsheideweg) von ca. 17.700 Kfz und 650 Lkw mit mehr als 3,5 t zul. Gesamtgewicht innerhalb 24 Stunden aus. Durchgangsverkehr, Industrieverkehr, Ausweichverkehr wegen Autobahnstau, Noteinsatzfahrten von Polizei, Rettern, Feuerwehr – Stau-, Abgas- und Lärmbelastung: Der Segelfliegerdamm muss entlastet und durch geeignete Maßnahmen beruhigt werden, im Interesse der Anwohner, der Umwelt und damit er als Verkehrsverbindung funktionieren kann. Wir fordern Senat, Bezirk und Planergemeinschaft auf, auch die Verkehrsinfrastruktur so zu schaffen und zu organisieren, dass es den Bedürfnissen der Menschen, deren Beteiligung an der Planung erforderlich ist, entspricht und der gesellschaftliche Zusammenhalt nicht überfordert wird, sondern wachsen kann.